Dekanat Rheingau-Taunus

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Künftige Entwicklung der Pfarrstellen

Den kirchlichen Auftrag im Blick behalten

EKHN/C. WeiseOKR Ines Flemmig berichtet über die künftige PfarrstellenentwicklungOKR Ines Flemmig berichtet über die künftige Pfarrstellenentwicklung

Die des Evangelischen Dekanats Rheingau-Taunus hat sich angesichts zurückgehender Pfarrpersonen und Mitglieder damit beschäftigt, wie sie künftig ihre Pfarrstellen in der Region gut aufstellen will. Dabei sei es wichtig, sich „immer wieder des gemeinsamen Auftrages zu erinnern, um weitreichende Entscheidungen, wie etwa die Pfarrstellenverteilung im Dekanat Rheingau-Taunus treffen zu können", so Oberkirchenrätin Ines Flemmig

„Wenn wir aufgefordert werden, Rechenschaft und Antworten über unsere Hoffnung zu geben, dann geht es ums Ganze“, machte Ines Flemmig von der Kirchenverwaltung in Darmstadt gegenüber den knapp 90 Kirchenvertretern die Bedeutung des Themas klar. „Es geht um das, warum wir Christen sind und warum wir haupt- und ehrenamtlich in dieser Kirche mitarbeiten“.

Die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hatte Anfang Dezember 2017 entschieden, dass die gemeindlichen, regionalen sowie gesamtkirchlichen Pfarrstellen von 1450 auf knapp 1350 Stellen reduziert werden sollen.

Neu dabei sei, dass jetzt die einzelnen Dekanatssynoden entscheiden müssen, wo die Pfarrstellen künftig in der Region eingesetzt werden. Zuvor lag das gänzlich in der Verantwortung des Dekanatssynodalvorstandes.

„Die Pfarrstellenbemessung ist ein Anpassungsprozess an die Mitgliederentwicklung und wird alle fünf Jahre vorgenommen“, erklärte Flemmig. Konkret gehe es jetzt um die Anpassungen für die Jahre 2020 – 2024. Ein Problem dabei sei, dass man zwar planen könne wer gehe, aber nicht, wer komme.

Ab 2020 werde eine jährliche Kürzung von 1,4 Prozent der Pfarrstellen erfolgen. „Diese Kürzung von 1,4 Prozent ist ein erheblicher Einschnitt – mit Blick auf die tatsächlich vorhandenen Pfarrerinnen und Pfarrer aber auch ein ehrgeiziges Ziel“, stellte Flemmig fest. Denn: 60 Prozent der Pfarrerinnen und Pfarrern der EKHN werden innerhalb der nächsten zehn Jahre in den Ruhestand gehen. Im Dekanat Rheingau-Taunus sind es 50 Prozent aller Pfarrpersonen. Positiv entwickele sich derzeit aber die Nachwuchssituation, freute sich Flemmig.

So plane man mit etwa 40 – 45 Neueinstellungen (gegenüber 100 Ruhestandversetzungen). Ziel bleibe es, dass eine Gemeindepfarrstelle für etwa 1600 bis 1700 Gemeindeglieder zuständig sei. „Wir müssen diese zehn Jahre einfach durchstehen. Ab 2030 werden wir wieder gut besetzt sein“, sagte die Oberkirchenrätin mit einem optimistischen Blick in die Zukunft.

Die EKHN wolle frei werdenden Mittel für die Unterstützung in der Verwaltung der Kirchengemeinden nutzen. Das könne und solle den Pfarrdienst entlasten. Ab 2025 sollen dafür jährlich 5 Millionen Euro in den Haushalt der EKHN gestellt werden.

Konkrete Situation im Dekanat Rheingau-Taunus

Bis Ende 2019 gibt es Im Dekanat Rheingau-Taunus 37,5 Gemeindepfarrstellen sowie fünf regionale Pfarrstellen und anderthalb Dekansstellen, also insgesamt 44,0 Stellen. Bis 2022 werden es 42 und bis 2024 insgesamt 40,5 Stellen sein, die das Dekanat zur Planungsverfügung habe. Die Dekansstellen werden dabei nicht angetastet. „Wir müssen somit insgesamt 3,5 Stellen abbauen, stellte Dekan Klaus Schmid fest. Das ist eine Herausforderung, aber wir haben mit höheren Zahlen gerechnet“, gab der Dekan zu. Das Dekanat Rheingau-Taunus hatte 2016 etwa 5.000 Mitglieder weniger als noch im Jahr 2011.

Schwerpunkte ausmachen und Gewohnheiten verändern

Um diese Umsetzung zu ermöglichen, müssten „konsequent Schwerpunkte entwickelt und andere Haupt- und Ehrenamtliche beteiligt werden.“ Eine solche Profilierung setze teilweise schmerzhafte Veränderungsprozesse im Selbstverständnis von Pfarrerinnen und Pfarrern und Gemeinden voraus, so Ines Flemmig. Dabei müsse man zwischen Identität und Gewohnheit unterscheiden. Identität dürfe nicht aufgegeben werden. Gewohnheiten indes, dürften schon verändert werden. „Alle Tätigkeiten müssen sich der Frage stellen, inwiefern sie das Evangelium kommunizieren, andere befähigen, das zu tun, oder Rahmenbedingungen zu einer erleichternden Kommunikation des Evangeliums schaffen“, betonte Flemmig.

Bei der pastoralen Versorgung einer Gemeinde sei es wichtig zu unterscheiden und darauf zu achten, welche Bereiche der gemeindlichen Arbeit die besondere Kontinuität die Person der einen Pfarrerin, des einen Pfarrers brauchen (z.B. Seelsorge, aber auch z.B. in exponierten Gottesdienstorten), andererseits aber auch, wo Bereiche neu koordiniert und wie diese mit den örtlichen Gegebenheiten, auch Schwierigkeiten umgesetzt werden können.

„Es würde das Profil der evangelischen Kirche auch in den umliegenden Gemeinden bereichern und die Zeit für die Vorbereitung anders nutzbar gemacht werden, wenn der Pfarrer seine Angebote und die Pfarrerin ihre Kompetenz einem größeren Adressatenkreis zugänglich machen könnte, schlug Ines Flemmig vor.

Der Dekanatssynodalvorstand des Dekanats Rheingau-Taunus wird nun in eine strategische Planung eintreten und diese dann auf der Herbstsynode den synodalen Vertretern vorlegen.

Bericht des Dekans

Dekan Klaus Schmid berichtete, dass bei der Notfallseelsorge Rheingau-Taunus leider auch die sechste Ausschreibung für die Stelle der Leitung und Koordination keine Bewerbung gebracht habe. Pfarrerin i.R. Heinke Geiter, die diese Stelle derzeit kommissarisch innehat, werde Ende März aus Altersgründen ausscheiden. Man habe aber mit den Mitarbeitenden der Notfallseelsorge und den verschiedenen Gremien der EKHN gesprochen, um andere Lösungen zu finden. „Hier sind wir recht optimistisch“, berichtete Dekan Klaus Schmid.

Dafür könne man bald die derzeit vakante Stelle des Dekanatsjugendreferenten oder Dekanatsjugendreferentin im Bereich Untertaunus und Rheingau wieder besetzen.

Hintergrund Dekanat und Synode

Das Dekanat Rheingau-Taunus erstreckt sich auf einer Fläche von über 800 km² vom Rheingau über Bad Schwalbach, Schlangenbad, Aarbergen, Heidenrod, dem, Untertaunus mit Taunusstein und Hohenstein, dem Idsteiner Land (Idstein, Hünstetten, Waldems, Niedernhausen) bis hin nach Glashütten und nach Bad Camberg.

Insgesamt sind im Dekanat Rheingau-Taunus und den dazugehörigen Kirchengemeinden etwa 500 Menschen haupt- und nebenamtlich angestellt, darunter 47 Pfarrerinnen und Pfarrer (Teilzeit- und Vollzeit). Das Evangelische Dekanat Rheingau-Taunus hat etwa 53.000 Mitglieder.

Die Dekanatssynode ist eine Art Kirchenparlament, wenngleich es keine Fraktionen gibt. Die gut 90 Delegierten wählen einen Vorstand (DSV), der zwischen den Tagungen die Geschäfte führt. Die Mitglieder der Synode setzen sich aus Delegierten der einzelnen Gemeinden zusammen. Die Kirchengemeinden entsenden je nach Größe der Gemeinde Vertreter in die Dekanatssynode. Die Pfarrer wählen ihre Vertreter für die Synode auf einer eigenen Versammlung. Das Verhältnis Ehrenamtliche zu Theologen beträgt 2 zu 1. Die Synodalen wählen den DSV und den Dekan, entsenden Mitglieder in die Landessynode, bilden Ausschüsse, benennen Beauftragte und verabschieden den Dekanatshaushalt.

Ferner trifft die Synode wichtige Personalentscheidungen. Darüber hinaus informiert sich die Synode über die Arbeit im Dekanat und arbeitet durch die Festlegung der Arbeitsziele im Dekanat an der Entwicklung einer „Kirche in der Region“ mit. Die öffentlichen Sitzungen der Synode finden zwei- bis viermal jährlich statt. Ein Vorsitzender (Präses) leitet die Dekanatssynode.

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