Schwebender Tisch, Gemeinschaft und viel Freiheit

veröffentlicht 04.09.2025, Dekanat Rheingau-Taunus

Illusionist Thommy Bright lässt einen Tisch schweben. Er steht mit Hut im Altaraum der Kirche und hat ein Blaues Tuch vor einem kleinen schwebenden Tisch in der Luft. (c) Evangelische Jugend Rheingau-Taunus

Vor über einem Jahr hatte Dekanatsjugendreferentin Inge Seemann und ihr katholischer Kollege Eric Tilch von der Jugendkirche Kana, den „Traum“ von einem großen ökumenischen Event zu Beginn der Firm- und Konfirmationszeit.

Ein Jahr später ist dieser Traum wahr geworden: „OMG - das ökumenische Jugendfestival" lockte 400 Jugendliche aus der gesamten Region an. Über 40 überwiegend jugendliche Teamer halfen dabei, dass dieses Großevent ein Erfolg wurde. 

Gleich zu Beginn „verzauberte“ der Illusionskünstler Thommy Bright beim Eröffnungsgottesdienst die Teilnehmenden in der vollbesetzten Kirche in Taunusstein Wehen mit seinen Illusionen. Er läßt einen Tisch schweben und fügt zerschnitte Seile wieder zu einem zusammen. Bright verknüpft authentisch seine Lebensgeschichte mit biblischen Geschichten, wie dem Gleichnis vom verlorenen Sohn. Dabei geht es um Vergebung oder den Umgang mit Stärken und Schwächen. „Die persönliche Message des Künstlers hat viele bewegt“, stellt Dekanatsjugendreferentin Angela Weiss beeindruckt fest.

Das Jugendfestival bietet viel Freiheit für alle. So soll es auch sein. Seemann und Tilch gründeten nach ihrer ersten Idee eine Art „think tank“, also einen Denkraum, in dem Kirchengemeinden, Mitarbeitende und Jugendliche aus dem Dekanat Rheingau-Taunus, der Jugendkirche Kana in Wiesbaden und Pfarreien der Region sich einbringen konnten.

Es herrscht eine „sehr schöne Atmosphäre“, wie viele Jugendlichen den Verantwortlichen bescheinigen. Es gibt unterschiedlichste Angebote: sportliche Bewegungsangebote wie die Slackline, Table Soccer oder Kampfsport- und Selbstverteidigungsangebote, kreative Stationen wie Malen, Armbänder basteln oder ein Musikworkshop mit Kantor Thomas Wächter. „Wir finden es cool, dass man auch chillen kann“, sagt eine Gruppe, die gerade unterwegs zu den Sitzsäcken ist. Der Inklusionsparcour steht neben dem Glücksrad, nicht weit davon entfernt steht der Zirkusworkshop. Ferner gehören zu den über 40 Angeboten auch ein Seminar des NABU zu Biodiversität oder ein Escape Room in dem Beweise versteckt sind, wer Jesus verraten hat.

Vor der Evangelischen und der Katholischen Kirche herrscht buntes Treiben. Die Gruppen laufen aufgeregt hin und her oder stärken sich an einem der Essensstände. Das Taunus Wunderland hat für das Jugendfestival Eis gespendet, das kommt verständlicherweise auch gut an.

Ein Ziel ist es, die Gemeinschaft unter den Konfirmanden und Firmlingen zu stärken. Dass sie merken, dass sie viele sind und sie schöne Erfahrungen und Begegnungen mit dem christlichen Glauben machen können. „Die 400 Jugendlichen die auf dem Weg des Glaubens sind, hier zusammenzubringen, das ist unser Bild von Kirche“, bringt es Erich Tilch auf den Punkt.

„Das Konzept ist aufgegangen“, freuen sich Seemann und Weiss. Nicht wenige Jugendliche kommen auf die beiden zu und wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein, dann als Teamer. Der logistische Aufwand war sehr hoch, betont Seemann schmunzelnd, aber es habe sich sehr gelohnt und auch das Orgateam hat den Wunsch nach einer Wiederholung.